OSCA 1600 GT Zagato – „Double Bubble“

Man schrieb das Jahre 1937 als Maserati an die Familie Orsi verkauft wurde, mitunter da sich nach dem Tode von Alfieri Maserati 1932 das Geschäft nicht mehr wunschgemäss entwickelte. Die drei überlebenden Maserati Brüder verpflichteten sich vertraglich nach dem Verkauf noch für 10 Jahre bei Maserati zu bleiben. Nach Ablauf des Vertrages mit dem Maserati-Käufer Adolfo Orsi verliessen die Maserati Brüder schliesslich ihre gleichnamige Firma auch weil sie nicht an der Herstellung von Straßenautos beteiligt sein wollten – sie waren Rennfahrer durch und durch.

Die Brüder kehrten an ihren ursprünglichen Standort nach Bologna zurück und gründeten 1947 die Officine Specializzata Costruzioni Automobili oder eben kurz OSCA. OSCA war ein winziges Unternehmen, das nie mehr als 30 Autos in einem einzigen Jahr herstellte, abzielend auf Rennwettbewerbe. In den 1950er Jahren fuhren diese privat eingesetzten Wagen beachtliche Erfolge bei Sportwagenrennen ein und konnte sogar gegen Werkteams bestehen wie bei den 12 Stunden von Sebring 1954, einem Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft. Auch konnten OSCA Fahrzeuge zehn Mal Klassensiege bei der Mille Miglia einfahren.

Nach und nach begann OSCA auch mit der Produktion eigener GT-Fahrzeuge und kehrte damit den Ansatz keine Strassenfahrzeuge zu produzieren um, welcher die Brüder ursprünglich dazu veranlasste, Maserati zu verlassen. Es sollte sich hierbei jedoch um ein Fahrzeug handeln welches sich sowohl als Rennwagen wie auch für die Strasse eignete. Mit einem Leergewicht von weit unter 1000 kg und sehr kompakten Massen hatte der 1.6 Liter grosse Vierzylinder-Motor einfaches Spiel aus diesem Rennzwerg veritable Fahrleistungen herauszukitzeln.

Es wird kolportiert dass OSCA zwischen 1960 und 1963 128 Exemplare seines 1600 GT fertig stellte, die überwiegende Mehrheit davon (98) mit Karosserien von Carrozzeria Zagato. Typisch für den Entwurf von Zagato waren die „Dubble Bubble“ genannten Doppelhöcker auf dem Dach welche den Rennfahrern mit ihren Helmen mehr Kopfraum ermöglichen sollten. Ein genau solches Renngefährt konnte am Bernina Gran Turismo 2021 im Bergrenn-Einsatz bestaunt werden.

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