Alfa Romeo Giulia GT oder eben Alfa Bertone

Anfangs der 60er Jahre, inmitten des Wirtschaftsbooms, setzte Alfa Romeo mit der Giulia zum grossen Wurf an. War es zuerst die kantige, viertürige Limousine die der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, so debütierte kurz darauf 1963 ein von Bertone entworfenes zweitüriges Coupe basierend auf der Giulia-Bodengruppe, aber mit eigenständiger, geschwungenere Karosserie welches unter der Bezeichnug Alfa Romeo Giulia GT vermarktet wurde

Wurden die Giulia GT Fahrzeuge in den ersten Jahren nur mit dem 1.6 Liter grossen und von Giuseppe Busso entwickelten Reihenvierzylinder ausgestattet, fand sich ab 1966 auch eine kleinere 1.3 Liter Version im Angebot. Über den langen Produktionszeitraum von ca. 12 Jahren wurden die Motoren dann auch bezüglich Hubraum etwas aufgerüstet was in den 1750 (ca. 1.75-Liter) und 2000 (ca. 2-Liter) GT-Modellen kulminierte. Mit wachsendem Hubraum zog auch erwartungsgemäss die Motorenleistung an.

Zur weiteren Differenzierung der Modelle setzte Alfa Romeo Zusatzbezeichnungen wie Sprint, Junior, Veloce oder GTV ein, ohne hierbei jedoch einer klaren Struktur zu folgen. Wohl auch wegen der etwas verwirrenden Namensgebung all dieser GT-Modelle mit dessen Zusatzbezeichnungen sind diese Fahrzeuge in der Öffentlichkeit auch einfach als Alfa Bertone bekannt.

Modelle mit Seltenheitswert finden sich in der Giulia GTC, ein viersitziges Cabriolet basierend auf dem Bertone 1600 Sprint GT oder dem Alfa Romeo Giulia GTA welcher für Motorsporteinsätze konzipiert wurde. Das GTA Modell ist um ca. 250 kg leichter als die reguläre GT Version wobei das „A“ in der Namensgebung je nach Quelle für „Allegerita“ steht was soviel wie „erleichtert“ bedeutet oder eben für „Aluminium“, da die Karosseriebteile des GTA in erster Linie durch Aluminiumbleche ersetzt wurden. Die GTAs waren im Motorsport sehr erfolgreich unterwegs und konnten zum Besispiel die Tournwagen Europameisterschaften über mehrere Jahre hinweg gewinnen. Eine für den Rennsport weiterentwickelte Version namens GTAm (m = modificato) wurde in etwa 40 Stück hergestellt und zeichnet sich unter anderem durch einen 240 PS leistenden 2-Liter Motor sowie einem bulligeren Auftritt aus.

Heutzutage eine Stilikone, weckte die Giulia GT Begehrlichkeiten und befeuerte den Mythos schon von früh an, was mitunter dem attraktiven Design, den sportlichen Fahrleistungen und dem dazumal relativ niedrigen Preis geschuldet war.

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