Ford Granada Turnier 2.8 Injection

Mit der Einführung des Granada wollte sich Ford vor fünfzig Jahren den Zugang zur automobilen Businessclass verschaffen und somit europäischen Premiummarken Kunden abspenstig machen. Die Fahrzeuge waren für viele erschwinglich und machten somit Oberklassenkomfort einem breiteren Publikum zugänglich. Der Kombi, welcher mit dem Zusatz „Turnier“ versehen wurde, galt damals als grösster Familien- und Freizeittransporter und war mit seinem grossvolumigen sechzylinder Motor auch leistungsmässig ganz auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Dieser kann somit auch als früher Wegbereiter der Entwicklung vom Fünftürer Arbeitsmobil zum Lifestyle-Vehikel angesehen werden, einhergehend mit steigender gesellschaftlicher Akzeptanz.

Die erste Generation Granadas kam in vier Karosseriekonzepten und wurde in Köln und im englischen Dagenham produziert. Das Motorenprogramm umfasste bis zu neun verschiedene Aggregate mit einem 3.0 Liter V6 als das hubraumstärkste Triebwerk. Mehr als 100 Ausstattungsvarianten waren lieferbar.

Die Ölkrise in den 70er Jahren setzte Ford mit den eher durstigen V6 Motoren unter Druck. Auch erwies sich die Verarbeitungsqualität als nicht immer standfest, ein Punkt an dem man die Hebel ansetzten wollte. 1975 wurde die Modellpalette der 1. Generation gestrafft und einem Facelift unterzogen wobei nun Ford Garantiezeitverlängerungen auf ein Jahr und ohne Kilometerbegrenzung offerierte, eine Neuheit im Markt. Auch wurde die Grundausstattung erweitert.

Eine 2. Generation Granadas, nun nur noch in Deutschland gebaut, wurde im Jahre 1977 eingeführt und unterscheidete sich optisch in wesentlichen Teilen von den Vorgängermodellen: So waren die neuen Modelle glatt und kantig, verglichen mit dem eher runden und bauchigen Erscheinungsbild der 1. Gerenation. Obwohl die Abmessungen wuchsen zeichneten sich die Modelle durch ein dezentes und zeitlos elegantes Design aus. Der neue Granada Turnier war speziell in der Hinsicht, dass dieser sich zwar durch die Front der neuen Generation auszeichnete jedoch das alte Heck der ersten Generatin beibehielt. Auf Seite der Triebwerke stand nun der 2.8 Liter V-6 der Motorenpalette vor, dies mit Einspritztechnologie (Injection). Der hier abgebildete Ford Granada II Turnier hat genau dieses 2.8i Aggregat verbaut.

Insgesamt verkaufte Ford bis 1985 von den zwei Granada Generationen in Europa 1.6 Millionen Stück, hauptsächlich mit V-6 Motor was für sechszylinder-Triebwerke bei PKWs damals europäischen Rekord bedeutete. Obwohl ein Volumenmodell seinerzeit, sind die Granadas heutzutage selten geworden auf hiesigen Strassen. Trifft man einen, ist die Freude jedoch umso grösser!

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